ZUFÄLLE GIBT'S!

 

 

 

 

Rainbow

Wir fahren vom Musiktheater Gelsenkirchen nach Hause, es regnet stark, im Autoradio läuft "Somewhere over the rainbow". Als wir in Wulfen ankommen, hat der Regen aufgehört, über dem Feld steht ein Regenbogen.

 

 

Zugabe

Beim Konzert von Rainer Migenda und seiner Band - vor dem Schloss Raesfeld - gibt es eine Zugabe: "Seasons in the Sun". Unser gemeinsames Lieblingslied kurz nach unserem Kennenlernen 1974.

 

 

 

Sokolowski

Ich habe gerade die (übrigens sehr interessanten) Memoiren von Herbert Sokolowski (geb. 1928), dem ehemaligen Schulleiter des Heisenberggymnasiums Gladbeck, Jahrgang 1928, zu Ende gelesen. Mein nächstes Buch ist ein Kriminalroman von Uwe Klausner: "Odessa-Komplott". Ich schlage es auf, schaue auf die Personenliste und lese: "Reale Hauptfiguren ..... Wassili Danilowitsch Sokolowski (1897-1968), Chef der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) .....

 

 

D-Day

In einem Secondhand-Laden in Holland steht auf einem Ständer aufgeschlagen ein Bildband über die amerikanische Invasion in der Normandie. Eine Stunde später sehe ich in einem anderen Shop vorn im DVD-Regal den Film "Saving Private Ryan" ("Der Soldat James Ryan").

 

 

Husum

Wir waren eine Woche in Husum zur Krokusblüte. Ein paar Tage später schlage ich in einer Pfarrbücherei das Buch "Meßmers Reisen" von Martin Walser auf und lese auf S. 12: "Husum ist weit, das hätte ich wissen müssen".

 

 

Namensgleichheit

 

In Gladbeck gibt es zwei Lehrer namens Matthias Schwark. Der eine ist am Ratsgymnasium (Schulleiter), der andere an der Johannes-Kessels-Akademie. Beide haben Deutsch als Fach.

 

 

Spannung

 

Dieses originelle Gerät aus der Sammlung Naturwissenschaft schenkte mir die Fachschaft Physik zu Beginn meiner Amtszeit als Schulleiter am Ratsgymnasium. Es ist ein Voltmeter. "Damit du immer prüfen kannst, ob die Spannung zwischen dir und dem Kollegium in Ordnung ist!" Es stand sechzehn Jahre in meinem Büro. Nach der Pensionierung nahm ich es mit nach Haus und stellte es in mein Arbeitszimmer. Ein paar Jahre stand es im Keller. Vor einer Woche wurde es aus dem Keller geholt steht wieder auf dem Küchenschrank. Einen Tag später gerieten wir beim Zappen in die Sendung "Bares für Rares", wo ein (fast) identisches Gerät angeboten wurde. Es war ebenfalls ca. 100 Jahre alt und erbrachte einen Erlös von 100 Euro.

 

 

Nie aufgeben!

 

In einem Ratgeber - in einer Buchhandlung - schlage ich eine Seite auf, dort steht: "Man soll nie im Leben aufgeben!"

Am nächsten Tag kommt mir eine junge Frau entgegen, auf deren T-Shirt steht: "Don't give up!"

 

 

Hammer

 

Während einer Autofahrt durch Haltern sage ich zu meinem Beifahrer, dass der Sternekoch Björn Freitag im Fernsehen kaum andere Superlative gebraucht als "Geil!", "Mega!" und "Hammer!" In dem Moment fahren wir am Fachmarkt HAMMER vorbei.

 

 

Viel oder wenig?

 

In einem Schaufenster in Leipzig sehe ich ein Deko-Blechschild mit der Aufschrift: "Ich brauche von allem wenig, aber davon viel".

Am Tag darauf lese ich in der ZEIT den Satz: "Vom wenigen gibt es aber viel"

 

 

Danny Boy im Schnee

 

Wir fahren vom Musiktheater Gelsenkirchen - nach der Aufführung des Musicals "Drei Männer im Schnee" - nach Hause und hören im Autoradio das Lied "Danny Boy" von Johnny Cash. Am nächsten Morgen finde ich im Second-Hand-Buchladen in Dorsten das Buch von Erich Kästner "Drei Männer im Schnee", und nachmittags während einer Weihnachtslesung in Recklinghausen wird auf der Harfe u.a. "Danny Boy" gespielt.

 

 

Gelato al limon

 

Ich habe eine neue Soße für mein geschätztes Vanilleeis entdeckt: eine flüssige Zitronensoße, die auf dem Eis hart wird. Ich esse das Eis, und auf der CD, die gerade läuft, singt Paolo Conte "Gelato al limon" (=Zitroneneis).

 

 

Papagei

 

Ich überlege in unserem Ferienhaus in Holland, dass ich als Beispiel für Tiere in der Literatur (für die Einleitung unserer Gartenlesung "Tierisch komisch") auch den Schlagertitel "Mein Papagei frisst keine harten Eier" aus den 20er Jahren nehmen will. Am nächsten Tag steht ein Mann im Ferienpark mit einem lebenden Papagei auf dem Arm. 

 

 

Via Mala

 

Auf einem Flohmarkt wühle ich in einer Bücherkiste und lese in dem Buch "Wir vom Jahrgang 1934" die Seite 21: Dort geht es um den Roman "Via Mala" von John Knittel, der 1934 erschienen ist. Ein paar Minuten später finde ich in einer anderen Kiste genau dieses Buch, Erstausgabe 1934. (JK = John Knittel)

 

 

Messingherz

 

In Dorstens Innenstadt steht ein Offener Bücherschrank. Ich öffne ihn und greife das Buch "Messingherz" von Herbert Rosendorfer heraus, weil ich das vor vielen Jahren in der WAZ rezensiert habe. Ich schlage das Buch auf und lese den Satz: " 'Manfred' sagte sie ..."

 

 

 

Zweiter und Dritter

 

Ich sehe auf ARTE den Film "Der unsichtbare Dritte" von Alfred Hitchcock. Einen Tag später lese ich in dem Roman "Ewig Zweiter" von David Nicholls auf S. 51, dass sich die Hauptfigur auch diesen Film anschaut. 

 

 

 

Ich sehe schwarz!

 

Im Sommersemester 1970 saßen wir im Germanistikseminar der Universität Freiburg. Es war sonnig und heiß. Der Dozent gab die Mittelhochdeutschklausuren zurück und sagte, da er wohl nicht sehr zufrieden war: „Wenn einige von Ihnen bis zum Ende des Semesters nicht fleißiger arbeiten, sehe ich für Ihre Abschlussnoten schwarz!“ Eine Sekunde später schlossen sich – zentral gesteuert – die Sonnenschutzlamellen vor den Fenstern vollständig, es war stockdunkel im Raum - bis sich nach einigen Augenblicken die Lamellen querstellten und das übliche gedämpfte Licht gaben. Ein geradezu metaphorischer Zufall, dessen Wirkung zunächst Stille und dann eine Art unsicheres Lachen hervorrief.

 

 

Schopenhauer

 

Sommer 2002. Ich denke darüber nach, dass ich mal wieder öfter Rad fahren sollte, Bewegung ist ja wichtig, sagt nicht nur der Arzt der deutschen Fußballnationalmannschaft. Dabei gehe ich an meinem Bücherregal entlang, greife wirklich völlig willkürlich nach irgendeinem Buch in Augenhöhe, es sind Schopenhauers „Aphorismen zur Lebensweisheit“ von 1851, schlage irgendeine Seite auf, es ist rein zufällig die Seite 33, und da steht: Folglich sollten wir vor Allem bestrebt seyn, uns den hohen Grad vollkommener Gesundheit zu erhalten, als dessen Blüthe die Heiterkeit sich einstellt. Die Mittel hierzu sind ... täglich zwey Stunden rascher Bewegung in frischer Luft. ... Im ganzen Inneren des Organismus herrscht unaufhörliche und rasche Bewegung: das Herz schlägt ... die Lunge pumpt .. die Drüsen saugen ... Wenn die äußere Bewegung so gut wie ganz fehlt, so entsteht ein schreiendes ... Missverständnis zwischen der äußeren Unruhe und dem inneren Tumult.“ 

 

 

 

Straßenname

 

25. Oktober 2021. 

What's App-Nachricht an Freunde:

Herzliche Grüße von unserer Flussfahrt von Münster nach Potsdam!

Wir liegen gerade an der Schachtschleuse in Minden! Gestern unglaublicher Zufall.  Wir sitzen im Bus, der uns vom Preußenmuseum zum Schiff zurückbringt. Ich erzähle unseren Mitreisenden, dass hier früher meine Oma wohnte, in der  Blumenstraße. Bei der anderen Oma in Bochum hätte ich zwei Semester gewohnt. In der Gabelsberger Straße. In dem Moment sehe ich aus dem Busfenster, dass links eine Straße einmündet. Eine Gabelsberger Straße!
Heute geht's weiter nach Hannover.

 

 

 

W und Z

 

Unsere Bibliothek ist weitgehend alphabetisch nach Autorennamen geordnet. Dadurch steht zufällig Wondratscheks "Die weißen Jahre" neben Zadeks "Die heißen Jahre".

 

 

 

Metro

 

In den 70er Jahren: Urlaub in Paris. Wir steigen in die Metro ein, und wer sitzt uns gegenüber? Das Professorenehepaar Coenen aus Münster, bei dem ich wenige Jahre zuvor Französisch studiert hatte. Wir stiegen zusammen aus und genehmigten uns einen Calvados im Café de Flore in Saint-Germain. 

 

 

 

 

Stromausfall

 

Vor ein paar Wochen schalte ich einen Lichtschalter ein, es gibt einen kleinen Blitz, und der gesamte Strom fällt aus. Ich gehe in den Keller und will die Sicherung wieder eindrücken, aber alle Sicherungen sind eingeschaltet! Wir schauen aus dem Fenster: Alles dunkel. Die Nachbarin kommt mit einer Taschenlampe und fragt, ob wir auch keinen Strom hätten. In ganz Wulfen gibt es einen Stromausfall! Der wird erst Stunden später behoben. Ich komme mir vor wie Clark "Sparky" Griswold (Chevy Chase) in dem Film "Fröhliche Weihnachten" (1989), der sein Haus mit 25000 italienischen Glühbirnen beleuchten will und damit die Stromversorgung in der ganzen Stadt lahmlegt.

 

 

 

Schönberg und Korngold

 

Bei einer Einladung in  Borken zeigt uns der Gastgeber seine CD-Sammlung. Nur Klassik! Auch moderne, also z.B. Musik von Arnold Schönberg und Erich Wolfgang Korngold. Den letzteren kannte ich nicht. Wieder zu Hause nehme ich das Buch "Musik. Schlager, Rock und Pop 1949 bis 2009" aus dem Regal. Und genau auf der Seite 17, die ich zufällig als erste öffne, stehen diese beiden Namen.

 

 

 

Der Himmel über Berlin

 

Wir sehen in unserem Haus in den Niederlanden fern. Aus der 3Sat-Mediathek holen wir uns den Dokumentarfilm "Desperado" - ein Porträt des Filmregisseurs Wim Wenders. Am nächsten Tag sind wir in einem Second-Hand-Shop in der Nähe von Alkmaar. Unter Dutzenden von amerikanischen, englischen und niederländischen DVDs findet sich nur eine deutsche: "Der Himmel über Berlin" von Wim Wenders, Preis: 1 Euro. Wird natürlich sofort gekauft.

 

 

 

1945

 

Beim Aufräumen des Bücherregals fällt mir das Buch "Tagebücher 1945" von Joseph Goebbels in die Hände. Ich schlage zufällig Seite 463 auf, dort findet sich die Eintragung vom 31. März 1945. Und da ist genau von unserer Wohngegend die Rede: "Am Niederrhein erzielten die englisch-kanadischen Verbände weitere Fortschritte und drangen über Bocholt in Richtung der holländischen Grenze nach Norden und über Borken bis in die Mitte zwischen Borken und Coesfeld vor. Längs der Bahn Dorsten-Coesfeld erreichten sie Groß-Reken. (...) Aus Dorsten und Gladbeck gewannen vordringende feindliche Kräfte den Raum nordwestlich und südwestlich Recklinghausen."